Unique United - Eine Plattform für eine inklusive Gesellschaft mit grenzenlosen Angeboten

„Um eine wirklich inklusive Gesellschaft zu schaffen, brauchen wir positive Vorbilder und das Wissen der Betroffenen selbst,“ sagt Louis Kleemeyer, Gründer und Geschäftsführer der inklusiven Online-Plattform Unique United. Der 23-jährige Unternehmer mit einer Lernbehinderung weiß genau, wovon er spricht. Mit Unique United hat er eine Plattform ins Leben gerufen, die Menschen mit Behinderungen in ein selbstbestimmtes und freies Leben begleitet. Dabei ist Louis unermüdlich: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Ressourcen von Menschen mit Behinderungen ungenutzt bleiben und ihre eigenständige Lebensgestaltung systematisch behindert wird. Das betrifft uns alle – Inklusion ist kein Randthema.“

Die Zahlen untermauern seine Forderung: In Deutschland leben rund 10,4 Millionen Menschen mit einer Behinderung, von denen etwa 2 Millionen arbeitslos sind. „Wir müssen endlich erkennen, dass Inklusion nicht die Anpassung der Betroffenen an das bestehende System bedeutet – das System selbst muss sich ändern, um den Bedürfnissen aller Menschen gerecht zu werden. Aktuell fehlt es am Mut, die Dinge neu zu denken und daran zu glauben, dass eine inklusive Gesellschaft möglich ist.“

Mut machen und Möglichkeiten aufzeigen

Unique United macht es vor: Auf deren Website finden sich barrierefreie, leicht verständliche Inhalte, die auch ohne umfangreiche Texte auskommen. Kurze, prägnante Videos erklären den Besuchern das Angebot:

Von inklusivem Sport über Reisen und Fortbildungen bis hin zur Unterstützung bei der Jobsuche – Unique United bietet sowohl maßgeschneiderte Beratung für Menschen mit Behinderungen als auch für Anbieter und Arbeitgeber, die inklusiver werden möchten. Louis arbeitet mit einem inklusiven siebenköpfigen Team, das mehrheitlich aus Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen besteht. Sie alle wissen genau, welche Hürden es zu überwinden gilt. Bei Unique United sind sie Experten in eigener Sache.

„Es darf nicht sein, dass die Zukunft behinderter Menschen automatisch in Heimen oder Behindertenwerkstätten endet,“ mahnt Louis und spricht aus persönlicher Erfahrung. Seine Ausbildung war eine große Herausforderung, da ihm die nötige Unterstützung oft verwehrt blieb und er gemeinsam mit seiner Familie gegen ein unflexibles System kämpfen musste. Statt einer selbstbestimmten Berufslaufbahn wurde ihm die Beschäftigung in einer Behindertenwerkstatt nahegelegt.

Grundlegender Perspektivwechsel notwendig

„Es braucht einen grundlegenden Perspektivwechsel,“ fordert Louis. „Inklusion kann nur gelingen, wenn sich das System den Menschen anpasst – nicht umgekehrt. Beratungsstellen für Menschen mit Behinderungen sind häufig mit Personen besetzt, die weder die Rechtslage ausreichend kennen noch konkrete Lösungen für die individuelle Zukunftsplanung anbieten können. Menschen mit Behinderungen brauchen klar verständliche Informationen über ihre Möglichkeiten und Rechte. Gleichzeitig müssen Arbeitgeber über das Potenzial von Menschen mit Behinderungen aufgeklärt werden und erfahren, wie sie ihre Betriebe inklusiver gestalten können. Betroffene sollten in jeder Beratungsstelle vertreten sein, um praxisnahe Lösungen aufzuzeigen.“

Louis spricht aus Erfahrung: „Ohne die Unterstützung meiner Eltern hätte ich es nicht geschafft.“ Mit väterlicher Hilfe konnte er eine Ausbildung zum Fachpraktiker im IT-Bereich absolvieren. Dazu mussten Vater und Sohn zahlreiche Herausforderungen meistern: Sie überzeugten Versicherungen, passten Lehrpläne der IHK an und schufen einen barrierefreien Arbeitsplatz. Schritt für Schritt erweiterten sie so bestehende Normen und Denkweisen.

Die väterliche Starthilfe machte Unique United möglich und nun helfen sie anderen Menschen, ihre eigenen Lebensziele zu definieren und den Weg dorthin zu finden. Die Plattform unterstützt Arbeitgeber dabei, inklusive Arbeitsplätze zu schaffen und bietet Menschen mit Behinderungen Unterstützung bei der Jobsuche mit Bewerbungsvorlagen und Beratungen.

Menschen mit und ohne Behinderungen sollen voneinander lernen und gemeinsam eine inklusive Gesellschaft gestalten. Diese Vision verfolgt Louis auch als Teil des Teams von Einzigartig wie du und bei seiner Arbeit an den FISU World University Games, die 2025 erstmalig inklusiv stattfinden werden. Mit Stolz berichtet er von seinem Engagement bei den ersten inklusiven Workshops des olympischen Jugendlagers in Paris 2024.

„Ich möchte allen Menschen Mut machen und Türen aufstoßen. Es lohnt sich, für eine inklusive Zukunft zu kämpfen. Auf der REHAB 2025 in Karlsruhe werden wir sicher Gelegenheit haben, unsere Vision weiter zu verbreiten und freuen uns schon darauf."

Beratungsstellen für Menschen mit Behinderung