24.05.2023

Drin oder dabei?

Die Digitalisierung schreitet stetig voran, neue digitale Angebote im Bereich der Gesundheitswirtschaft kommen fast täglich auf den Markt.


Viele Anwender werden geradezu von der Digitalisierung unserer Gesellschaft überrollt. Sei es von der Corona-Warn-App, der Grundsteuererklärung oder dem digitalen Deutschlandticket. Sehen die Entwickler primär die Vorteile ihrer Angebote, sind für viele Nutzer grundlegende Fragen offen und/oder die nötige Ausstattung und Kompetenz oft nicht vorhanden.


Dieser Mangel führt in der Folge zu einer reduzierten Nutzung der Angebote, wenn nicht sogar zu deren Ablehnung. Dieses Nutzungsverhalten wird überwiegend bei Konservativen GelegenheitsnutzerInnen und Minimal-OnlinerInnen, so bezeichnet der D21 Digital Index die Nutzergruppen mit den geringsten Kenntnissen, beobachtet.


Über die Hälfte der Deutschen gehört einer dieser Gruppen an, die sich mehrheitlich aus den Babyboomern und der Nachkriegsgeneration zusammensetzt. Gerade die Babyboomer sind als (pflegende) Angehörige ein wesentlicher Bestandteil der Altenpflege und damit auch Gradmesser für Nutzerakzeptanz von digitalen Innovationen. Aber nicht nur in der Pflege sollten sich Entwickler mehr um die Digital Skills der Boomer kümmern. Das Durchschnittsalter bei Neuwagenkäufer liegt bei 53 Jahren und viele Autobauer stellen fest, dass ihre wichtigste Kundengruppe Probleme beim Umgang mit digitalen Cockpits und Apps hat.


Es ist wichtig zu verstehen, dass Zugang nicht Nutzung impliziert. Im englischen wird zwischen Owner- und Usership unterschieden. Nur weil ich ein Gerät, z. B. ein Smartphone besitze, heißt das nicht automatisch, dass ich es auch „smart“ nutze/nutzen kann.

Was können Entwickler tun, um die Akzeptanz von digitalen Lösungen bei Boomern zu verbessern?

Es gibt zwei wesentliche Hebel: Innovation mit und Kommunikation für Boomer. Wie Co-Creation und die Verhaltensänderungstheorie helfen können, die Akzeptanz von digitalen Lösungen, auch und gerade in der Pflege, zu verbessern, ist Thema des Workshops „Mind the gap - Digitalisierung der Pflege“ am 17.06.2023 um 13:00 - 14:00 Uhr, Konferenzraum 12 im Messe Konferenz Center im 2. OG.


Der Workshop richtet sich an Anbieter von digitalen Angeboten, insbesondere für die häusliche Pflege und findet im Rahmen des Gründerpreises SENovation Award statt. Besuchende der REHAB können am Vortrag kostenfrei und ohne vorherige Anmeldung teilnehmen.