25 Jahre rehaKIND auf der REHAB

Jubiläum im Kreis aller Wegbegleitenden – Messe war Geburtsstätte

Vor 25 Jahren entstand auf der REHAB die Vision von rehaKIND. Engagierte Kinderreha-Hersteller und der damalige Verleger Dieter Borgmann erkannten, dass Kinder mit Behinderung in der Gesundheitsversorgung kaum Beachtung fanden, da der Fokus stark auf die alternde Gesellschaft gerichtet war. So gründeten im Jahr 2000 eine Handvoll mittelständischer Manufakturen und der „verlag modernes lernen“ die Internationale Fördergemeinschaft rehaKIND e.V.. Das Ziel war, ein starkes Netzwerk zu bilden, welches sich den höchst individuellen Bedarfen dieser Kinder und jungen Menschen widmet. rehaKIND sichert Teilhabe-Chancen für alle Kinder und setzt sich mit Herzblut dafür ein.


Anfangs mussten viele individuelle Unternehmensinteressen zurückgestellt werden, aber für alle Gründungsmitglieder war das Ziel klar: eine bessere Versorgung für Kinder und Jugendliche mit Hilfsmittelbedarf auch in Zeiten angespannter Gesundheitskassen. Heute, 2025, feiert rehaKIND nicht nur sein Jubiläum, sondern auch einen bedeutenden politischen Erfolg: eine Gesetzesänderung zur Verbesserung der Versorgung.

Am 23. Mai feiert rehaKIND sein 25-jähriges Bestehen auf der REHAB Karlsruhe mit einer Jubiläumsparty in Halle 3. Foto: Messe Karlsruhe / Behrendt und Rausch

rehaKIND – eine starke Stimme in Markt, Gesellschaft und Politik

Mit nunmehr 210 Mitgliedern aus unterschiedlichen Bereichen, kleine und namhafte Hersteller, Fachhändler, Verlage, Kanzleien, Beratungsdienstleister und Berufsverbände, dazu über 30 Selbsthilfegruppen und Elternvereine, ist rehaKIND eine neutrale Plattform für den Austausch und die Entwicklung von Lösungen. Der Verein hat bereits zahlreiche Verbesserungen erzielt – von individuellen Lösungen für Familien bis hin zu strukturellen Veränderungen im Versorgungssystem.


Und: rehaKIND ist einzigartig, europaweit gibt es kein vergleichbar breit aufgestelltes Netzwerk, inzwischen unterstützen Mitglieder aus umliegenden Staaten und sogar den USA die wertvolle Arbeit des Vereins.


Die Herausforderungen bleiben groß: Obwohl die Geburtenrate sinkt, bleibt die Zahl der Kinder mit Behinderungen konstant. Fortschritte in der Medizin ermöglichen vielen schwer beeinträchtigten Kindern ein längeres Leben, doch ihre Versorgung muss gesichert sein.

Jörg Hackstein, Rechtsanwalt und Vorstand von rehaKIND e.V., und Christiana Hennemann, Vorstandssprecherin von rehaKIND e.V. Foto: rehaKIND e.V.

Digitale Hilfsmittel könnten jungen Menschen mit körperlichen Behinderungen den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt erleichtern, doch bürokratische Hürden erschweren die Umsetzung. „Nur in einem reformierten, entbürokratisierten Gesundheitssystem können wir diese Herausforderungen meistern", so der Vorstand von rehaKIND.

Wissen teilen – Zukunft gestalten

Mit einem umfangreichen Fortbildungsprogramm hat rehaKIND bereits über 1000 Fachberater geschult. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen: Orthopädie- und Rehatechniker, aber auch medizinische und therapeutische Fachleute brauchen ein umfangreiches Wissen über kognitiven und physiologischen Entwicklungsschritte, um vorausschauend, präventiv und in den richtigen Zeitfenstern zu versorgen.


Derzeit analysiert der Verein internationale „Lifespan-Studien“ zu den positiven, langfristigen Effekten einer frühzeitigen Hilfsmittelversorgung für das gesamte Leben. Dies wird in anderen Ländern bereits seit über 25 Jahren wissenschaftlich erforscht und es zeigen sich neben den persönlichen Gewinnen für die Patienten vor allem auch volkswirtschaftliche Einsparpotentiale in enormer Höhe. In Deutschland fehlen solche Register weitgehend – hier muss wertvolles Wissen aus anderen Ländern genutzt werden.


Christiana Hennemann, Vorstandssprecherin von rehaKIND, fordert eine Stärkung der Kindermedizin: „Wir dürfen nicht an den Kindern sparen. Sie sind unsere Zukunft." Sie kritisiert, dass das deutsche Gesundheitssystem oft nur repariert, statt präventiv zu handeln. Nachhaltige Lösungen seien notwendig – über Wahlperioden hinaus.

Feier zum Jubiläum und Ausblick

Am 23. Mai feiert rehaKIND sein 25-jähriges Bestehen auf der REHAB Karlsruhe mit einer Jubiläumsparty in Halle 3. Mitglieder, Partner aus Medizin und Therapie, Familien und Beiräte kommen zusammen, um das Erreichte zu würdigen – und um weiterzumachen.


Die Zukunftsaufgaben bleiben zahlreich: Kleine und große (professionelle) Player entwickeln bei rehaKIND gemeinsam mit Betroffenen und Selbsthilfen Versorgungsstandards, bewerten die Versorgungsbedingungen der behinderten Kinder, mahnen strukturelle und finanzielle Defizite an und finden praxisnahe Lösungen für alle Beteiligten.

Ein neu gegründeter Thinktank arbeitet auf Strategien zur Umsetzung der neuen gesetzlichen Regelungen. Zudem steht im Februar 2026 der nächste große Focus CP-rehaKIND-Kongress in Dortmund auf dem Programm. Mit über 60 Workshops, 150 Referierenden und 1500 Teilnehmenden wird das Thema „Evidenz – Individualität – Praxis" die aktuellen Herausforderungen für Medizin, Therapie und Hilfsmittelversorgung in Wissenschaft und Praxis beleuchten.


Die Arbeit von rehaKIND ist noch lange nicht beendet – rehaKIND bleibt auch über das Jubiläumsjahr hinaus eine starke Stimme für eine bessere Zukunft für Kinder und Jugendliche mit Behinderung und deren Familien.

Im Februar 2026 steht der CP-rehaKIND-Kongress in Dortmund mit dem Thema „Evidenz – Individualität – Praxis" auf dem Programm. Foto: rehaKIND e.V.

Kinder- und Jugendrehabilitation im Forenprogramm – organisiert von rehaKIND e. V.

Täglich lädt rehaKIND e.V. zu Vorträgen in das Forum Halle 3 ein, die sich auf die Themen der Kinder- und Jugendrehabilitation konzentrieren. Dazu gehören unter anderem „Aktuelle Themen zum Persönlichen Budget und zur Budgetassistenz“, „Menschen mit schwerer ICP im Elektrorollstuhl – Sollte das möglich sein?“ und „Wenn es wirklich weh tut – Schmerzerkennung im Rahmen der Hilfsmittelversorgung“.



rehaKIND e.V. Stand

→ Halle 3 / K30 & K24

rehaKIND e.V. lädt täglich zu Vorträgen in das Forum Halle 3 ein, die sich auf die Themen der Kinder- und Jugendrehabilitation konzentrieren. Foto: rehaKIND e.V.